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Von der Theorie zur Praxis: Wie wir Leichte Sprache mit KI umsetzen - die Prozessarchitektur
Die Herausforderung der automatischen Textvereinfachung (16.12.2025)
Förderjahr 2024 / Projekt Call #19 / ProjektID: 7377 / Projekt: LeichteSprach KI

Die Herausforderung der automatischen Textvereinfachung

Texte in Leichte Sprache zu übersetzen ist komplex – besonders wenn es automatisiert geschehen soll. Bei der Entwicklung unseres KI-gestützten Tools für barrierefreie Kommunikation standen wir vor einer zentralen Frage: Wie gestalten wir den Umwandlungsprozess, um wirklich hochwertige Ergebnisse zu erzielen?

Ein Schritt oder mehrere? Die Architekturfrage

Zu Projektbeginn haben wir zwei grundsätzlich verschiedene Ansätze evaluiert:

Der direkte Weg: Ein Sprachmodell nimmt den Text und formuliert ihn in einem Durchgang um. Das ist schnell und günstig, erhält die ursprüngliche Struktur – führt aber oft zu aufgeblähten Texten und erreicht nicht die Qualität, die wir uns vorgestellt haben.

Der mehrstufige Prozess: Unsere Wahl fiel auf einen durchdachteren Ansatz mit mehreren aufeinander aufbauenden Schritten:

  1. Analyse & Strukturierung: Das System extrahiert zunächst die Kerninformationen und evaluiert, wie der Text am besten aufgebaut werden sollte. Hier setzen wir moderne Technologien wie Gemini 2.0 Flash Thinking ein.
  2. Evaluation & Verfeinerung: Mehrere iterative Durchläufe stellen die Qualität sicher – das Modell überprüft und verbessert seine eigene Arbeit. Damit das funktioniert, muss es möglich sein, dass eine LLM die Qualität der produzierten Texte einschätzen kann.
  3. Optimierung: Speziell trainierte Modelle formulieren den Text final in Leichte Sprache um.

Qualität braucht Zeit

Ja, dieser Prozess dauert länger – etwa 2 bis 5 Minuten pro Text. Aber das Ergebnis rechtfertigt den Aufwand: Die Texte sind nicht nur vereinfacht, sondern auch präzise, verständlich und auf das Wesentliche konzentriert.

Die nächste Herausforderung: Was ist wirklich wichtig?

Aktuell arbeiten wir an der Weiterentwicklung des Systems. Die größte Herausforderung dabei: Die KI soll nicht nur vereinfachen, sondern auch erkennen, welche Inhalte im jeweiligen Kontext wirklich essentiell sind. Denn Barrierefreiheit bedeutet nicht nur einfache Sprache – sondern auch, die richtigen Informationen verständlich zu vermitteln.

Christian Ziegler

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