Förderjahr 2025 / Projekt Call #20 / ProjektID: 7716 / Projekt: OSMD Braille
OSMD Braille entwickelt eine Echtzeitdarstellung von MusicXML in Brailleschrift direkt im Webbrowser – ein Bereich, der bislang weder von Screenreadern noch von bestehenden Notationstools abgedeckt wird.
MuseScore als wichtiger Referenzpunkt
In den letzten Wochen haben wir uns erneut intensiv mit bestehenden Lösungen beschäftigt – insbesondere mit MuseScore, das mit seinem Live-Music-Braille-Modus bereits ein ausgereiftes Desktop-Beispiel liefert.
Das Video hierzu war ein besonders wertvoller Input, weil es sehr konkret zeigt:
Synchronität in Echtzeit
Wenn im Editor eine Note geändert wird, reagiert die Braille-Ausgabe sofort. Diese Echtzeitfähigkeit bestätigt unseren technologischen Ansatz für OSMD Braille.
Navigation auf Taktebene
Das Video verdeutlicht, wie essenziell taktweises Springen für effizientes Arbeiten ist. Genau diese Struktur fehlt Screenreader-Workflows im Web – und genau daran implementieren wir aktuell.
Kombiniertes Arbeiten mit Screenreader & Braille-Display
MuseScore zeigt, dass beide Technologien sich sinnvoll ergänzen, wenn die Software klare, semantisch strukturierte Informationen liefert. Das ist auch für die OSMD-Architektur ein zentraler Leitgedanke.
Praktikable, musiknahe Bedienung
Die Demonstration vermittelt, wie selbstverständlich Braillenotation Teil des kreativen und analytischen Musikprozesses werden kann, sofern sie nahtlos integriert ist.
Das Video fungiert daher für uns nicht als Konkurrenzbeispiel, sondern als Bestätigung, dass die von uns verfolgten Prinzipien im Web zwingend erforderlich und realisierbar sind.
Ausblick
Für die nächste Projektphase steht bei uns nun das Vertiefen des Music-Braille-Standards im Mittelpunkt. Wir analysieren aktuell die relevanten Regelwerke und prüfen, welche Elemente sich für eine praxistaugliche, taktbasierten Echtzeitdarstellung im Web eignen. Parallel bereiten wir die konkrete Umsetzung in OSMD vor – inklusive erster Architekturentscheidungen und der Definition jener Datenstrukturen, die für eine stabile Braille-Ausgabe erforderlich sind. Sobald dieser Grundstein gelegt ist, beginnen wir mit der Implementierung und starten in die erste nutzbare Prototypenphase.