netidee best of 2016
Das sind die Geförderten 2016
Noch mehr Geld für Internet-Förderung in Österreich. Unter diesem Motto stand die diesjährige Preisverleihung der netidee, Österreichs größter privater Internet-Förderaktion. Knapp 200 Leute waren in die Ovalhalle des Museumsquartiers gekommen, um die innovativen Projektideen der neu Geförderten und die Sonderpreis-Prämierten kennen zu lernen. Sie staunten nicht schlecht über die Ankündigung der Internet Privatstiftung Austria, die jährliche Fördermillion um 400.000 Euro zu erhöhen und damit nun auch wissenschaftliche Grundlagenforschung im Bereich des Internets zu fördern. Die neue Förderschiene heißt netidee SCIENCE und wird in Kooperation mit dem Wissenschaftsfonds FWF abgewickelt.

Ernst Langmantel, Vorstandsvorsitzender der Internet Privatstiftung Austria, zog die positive Bilanz des heurigen netidee Calls: Insgesamt 165 Einreichungen gab es 2016, davon werden 28 Projekte mit bis zu jeweils 50.000 Euro gefördert. Sie spiegeln die aktuellen Themen in der Internet-Welt wider: Projekte zu Privacy und User-Tracking sind ebenso dabei wie Anwendungen mit Blockchain-Technologie oder Apps zum Lernen für Kinder. Spannend auch das Projekt hoaxly, das Falschmeldungen im Internet entlarven und richtigstellen will. Besonders freut Langmantel aber die Tatsache, dass die acht netidee StipendiatInnen aus völlig verschiedenen fachlichen Disziplinen kommen. Sie erhalten bis zu 10.000 Euro pro Abschlussarbeit und greifen darin unterschiedliche Aspekte wie das Energiesparen mit dem Internet of Things, die kartellrechtliche Rolle von Google bis hin zur Standardisierung von Gesundheitsdaten, eine Analyse der Wiener Tech-Startup-Szene und einiges mehr auf.

Vizepräsidentin des FWF, Dr. Artemis Vakianis und Dr. Andreas Schildberger, Vorstand der Internet Privatstiftung Austria
Vizepräsidentin des FWF, Dr. Artemis Vakianis und Dr. Andreas Schildberger, Vorstand der Internet Privatstiftung Austria

„netidee SCIENCE versteht sich als geistige Breitbandinitiative zur Förderung des Internet in Österreich”, stellte Dr. Andreas Schildberger, Vorstand der Internet Privatstiftung Austria, die neue netidee Förderschiene bei der Preisverleihung vor. Das Ziel von netidee SCIENCE ist es, Forschung auf höchstem Niveau zu ermöglichen – egal in welcher wissenschaftlichen Disziplin. Daher können hier auch mehrjährige Projekte mit einer Förderungssumme bis zu 400.000 Euro eingereicht werden. “Um eine faire und professionelle Auswahl und Begleitung der Einreichungen sicherzustellen, haben wir uns zur Zusammenarbeit mit Profis auf diesem Gebiet, dem Wissenschaftsfonds FWF, entschieden”, erklärte Schildberger. Gemeinsam mit der Vizepräsidentin des FWF, Dr. Artemis Vakianis, setzte er beim Event den offiziellen Startschuss für netidee SCIENCE. Die Einreichung ist ab sofort bis 17. März 2017 auf der Homepage des FWF möglich.

netidee SCIENCE versteht sich als geistige Breitbandinitiative zur Förderung des Internet in Österreich. Dr. Andreas Schildberger

Zusätzlich zur Projektförderung vergibt die netidee auch Sonderpreise, die mit je 3.000 Euro extra dotiert sind. Als Sonderjurorin der Kategorie „Internet of Things“ kürte IoT-Expertin Dorly Holzer-Harringer das Projekt „Prometheus“ zum Sieger – ein Framework, mit dem man Chatbots bauen kann. Ihre Begründung: „Chatbots sind ein brandaktuelles Thema. Viele Firmen könnten diese Art von Service z.B. als virtuelle Berater gut integrieren und investieren bereits viel Geld in die Entwicklung ihrer eigenen Chatbots. Mit einem Open Source Framework könnte Zeit und Kosten gespart werden.“ ls Sonderjuror für die Kategorie „Internet for Refugees“ konnte Humanitarian Expert Kilian Kleinschmidt gewonnen werden. Er verlieh den Sonderpreis an das Catrobat-Team der TU Graz für die Handy-Programmier-App „Pocket Code“. Die App steht bereits in 40 Sprachen zur Verfügung und soll nun auch in rechts-nach-links-Sprachen umgesetzt werden. „Das Projekt ist ein spannender Ansatz Jugendliche an Coding und somit an die Berufe der Zukunft heranzuführen. Der Fakt, dass hier junge Menschen mit unterschiedlichen Kulturen und Sprachen zusammenkommen können, entspricht dem Geist des 21. Jahrhunderts.“, argumentierte Kleinschmidt seine Entscheidung.

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