Wie blogge ich richtig?
Profi-Tipps von netidee Förderbeirat Ritchie Pettauer (21.02.2018)
Wer kennt das Problem nicht? Erzählen könnte man seiner Umgebung stundenlang, warum das eigene Projekt so großartig ist, welche tollen Erkenntnisse man schon gewonnen hat und wie viele Hochs und Tiefs man bereits gemeistert hat. Aber darüber schreiben? Und dann auch noch so, dass es gut lesbar, verständlich und packend ist? Das schiebt man dann schon gern vor sich her…

Ritchie Pettauer spricht aus eigener Erfahrung, wenn er netidee Geförderten Tipps, Tools und Beispiele für ihre Blogs auf www.netidee.at gibt. Denn er bloggt schon seit über einem Jahrzehnt (www.datenschmuzt.net), ist Social Media Experte und berät Firmen in ihrer Online-Marketingstrategie. Und er kennt die netidee: Seit Jahren ist er Mitglied des Förderbeirats und verfolgt die geförderten Projekte sehr genau.

Das Loblied auf den Blog

„Blogs sind das perfekte Mittel, um Trends und momentane Bedürfnisse aufzugreifen. Im Gegensatz zu Social Media Beiträgen werden sie von Suchmaschinen gefunden und sind damit viel nachhaltiger und länger verfügbar“, bricht Ritchie eine Lanze fürs Bloggen. Sinnvoll eingesetzt kann ein Blog sogar das mächtigste Akquisetool für eine Firma werden, wie er anhand von Buffer (https://blog.buffer.app.com) aufzeigt. Das Erfolgsrezept: Relevanten Content bieten, diesen gut aufbereitet erzählen und ansprechend bebildern. Hier gibt's die gesamte Präsentation zum Download: https://datenschmutz.net/wp-content/uploads/2018/02/20180220-netidee.pptx

Doch wie komme ich zu relevanten Blog-Themen?

 Hier ist es wichtig, die Zielgruppe und ihre Interessen zu kennen – oder optimalerweise selber Teil der Community zu sein. Denn dann weiß man, zu welchen Problemen die Leute Lösungen suchen oder welche Themen sie begeistern. Einige Tools helfen bei der Themensuche: So kann man sich zum Beispiel mit Google Alerts oder paper.li einen Überblick verschaffen, was zu gewissen Themen publiziert wird – und dadurch Inspiration für eigene Beiträge bekommen. Auch Facebook Gruppen oder Foren können eine Fundgrube für heiß diskutierte Topics sein. Doch auch Google-Suchbegriffe können sowohl über die Google Search Console als auch mit mit Gratis-Tools angezapft werden: So verrät Ubersuggest (www.ubersuggest.com), welche Suchen rund um ein Keyword wie häufig getätigt werden. Und answerthepublic.com macht es noch schöner: Hier werden alle von Usern an Google gestellten Fragen rund um einen Begriff grafisch dargestellt und sogar zum Download angeboten. Wenn ich also Sätze daraus wörtlich einbinde, kann ich sicher sein, dass sie einer bereits gesuchten Fragestellung entsprechen. Für den Begriff Bloggen sieht das zum Beispiel so aus: 

Blogansicht von www.answerthepublic.com

Thema gefunden – was nun?

Das Zauberwort hier lautet: Storytelling und Emotion! Selbst wenn ein Thema noch so technisch ist, soll es ein reales Problem oder Bedürfnis von Menschen lösen: Und das ist schon der beste Ansatzpunkt! Der/die Leser/in möchte sich in die Situation hineinversetzen können, Bilder oder bekannte Situationen vor Augen haben (Stichwort: Brain scripts, dazu Literatur von Christian Makunda www.mikunda.com) und mitfiebern, wenn der /die Protagonistin Hindernisse überwindet und dem Ziel näherkommt. Leitfragen für den Blogbeitrag können sein: Was haben wir getan? Was könntest DU tun? Finden im Beitrag auch die vorab recherchierten Keywords sinnvoll ihren Platz, hat man auch für die optimale Auffindbarkeit in der Suchmaschine gesorgt. Die optimale Bloglänge liegt bei 2500 Zeichen aufwärts. Und übrigens: Zwischen-Überschriften nicht vergessen!

Ein Blog ohne Bilder?

Natürlich nicht! Bilder sind ein Muss und unterstreichen die Aussagekraft des Blogs. Im Optimalfall hat der Beitrag oben ein großes Feature-Image und ein bis zwei Bilder im Text. „Die Zeiten sind vorbei, wo ein schlechtes selber geschossenes Bild ausreichend war“, gibt Experte Ritchie zu. „Andererseits kann man nicht erwarten, dass jeder Fotografen und Grafiker für das optimale Bildmaterial zur Hand hat!“. Ein absolutes No-Go ist natürlich Bilderklau im Web. Die Lösung: Gratis-Bildmaterial und frei lizenzierte Stockfotos, die man auf online-Plattformen wie z.B. Pixelio und Wikimedia downloaden kann. Wobei es im Zweifelsfall dann doch auch das eigene Handyfoto tut, denn: „Einzigartigkeit ist immer noch wichtiger als Perfektion!“ ist Ritchie überzeugt. MusterbloggerInnen ´bereiten beim Bildmaterial übrigens auch gleich Teaserbilder im richtigen Format für Social Media Plattformen wie Facebook, Pinterest, Instargram o.ä. vor, um ihren Beitrag dort zu teilen.

 

Ritchie Pettauer

Fertig und gepostet – was nun?

Bloggen ist eine langfristige Angelegenheit! Also nicht traurig sein, wenn nicht gleich beim ersten Blog-Beitrag der Webserver vor lauter Besucherlast zusammenbricht oder die Verkaufszahlen rasant nach oben gehen. Auch sollte man sich vorab die Frage stellen, welches Ziel man mit dem Blog erreichen will. Nicht immer sind maximale Leserzahlen des Blogs das Erfolgskriterium! Ist das Ziel sich in einer bestimmten Community zu einem Nischenthema einen Namen zu machen, geht es nicht vorrangig um die Quantität sondern die Qualität der BesucherInnen. Was es abgesehen von einem klar definierten Ziel ebenso braucht, ist eine Regelmäßigkeit beim Bloggen und die dementsprechende Redaktionsplanung. Denn nach dem Blogpost ist vor dem Blogpost!

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