Homescreen der AmigoBox und AmigoApp
Wir schließen das netidee-Projekt AMIGO ab
Anhand von fertigen Screendesigns stellen wir euch unsere App-Protoypen vor (21.12.2021)
Förderjahr 2020 / Project Call #15 / ProjektID: 4975 / Projekt: AMIGO

Mit fertigen Screendesigns geben wir euch in diesem Blogpost einen Einblick in das allgemeine Konzept der Kommunikationsplattform AMIGO und die Funktionsweise der App-Prototypen AmigoBox und AmigoApp.

Im Januar 2021 haben wir mit dem von der netidee geförderten Projekt AMIGO begonnen. Die Idee für AMIGO entstand während dem ersten Corona-Lockdown im März 2020, als Menschen in Alters- und Pflegeheimen keinen Besuch empfangen konnten und viele ältere Menschen ohne Zugang zu digitaler Kommunikation mit Einsamkeit zu kämpfen hatten. Nun, mehr als eineinhalb Jahre später, haben wir zwei Android Apps entwickelt, die genau bei diesem Problem helfen sollen.

Das Gesamtkonzept

AMIGO soll die digitale Kommunikation für Senior:innen zu ihren Angehörigen erleichtern beziehungsweise ermöglichen. Dafür nutzt eine Senior:in die AmigoBox, eine Android App auf einem Tablet. Dabei handelt es sich um eine einfach zu bedienende und übersichtliche App, die besonders für die Bedürfnisse von Senior:innen entwickelt wurde. Auf der anderen Seite nutzen die digital erfahreneren Angehörigen die AmigoApp auf ihren persönlichen Smartphones. Diese App ist ähnlicher zu gängigen Kommunikations-Apps wie WhatsApp oder Signal.

Bei der erstmaligen Benutzung wird zunächst von einem Angehörigen die AmigoApp mit der AmigoBox gekoppelt und eine Familiengruppe erstellt. Eine Familiengruppe enthält immer mindestens eine Angehörige, die die Administratoren-Rolle übernimmt und genau eine Center-Person, die die AmigoBox benutzt. Die Center-Person ist immer die Person, der der Zugang zu digitaler Kommunikation durch Amigo ermöglicht werden soll. Anschließend können zu einer Familiengruppe beliebig viele weiter Familienmitglieder hinzugefügt werden, die auch die AmigoApp benutzen und optional administrative Rechte erhalten können.

Die Kommunikation erfolgt immer zwischen einem Angehörigen und der CenterPerson. Angehörige können untereinander innerhalb der AMIGO Kommunikationsplattform nicht kommunizieren. Somit soll sichergestellt werden, dass die Senior:innen das Zentrum des Geschehens sind.

Die AmigoBox

Die AmigoBox ist eine Android App, die von uns für die besonderen Bedürfnisse von älteren menschen mit körperlichen oder mentalen Einschränkungen entwickelt wurde und auf einem Tablet genutzt wird. Neben einem einfachen und übersichtlichen Design und besonders großen Schaltflächen und Text, haben wir auch ein besonderes Bedienungskonzept entwickelt. 

Die Startseite bildet den Ausgangspunkt für alle Aktionen auf der AmigoBox. Von ihr aus kann eine Kontaktliste, Fotoalben und ein Nachrichtenverlauf geöffnet werden. Die Navigationshierarchie ist möglichst flach gehalten. Um den Senior:innen jederzeit Hilfestellung geben zu können wurden zwei Funktionen gleichbleibend implementiert. Ein “Zurück zum Start” Button führt die Senior:innen immer zur zum Dashboard und nehmen sie an der Hand, falls sie sich “verlaufen” haben. Die “Hilfe” Funktion ist abhängig vom aktuellen Screen. Sie ruft einen Hilfe-Screen auf, der den Senior:innen genau beschreibt, wo sie sich gerade befinden, welche Funktionen es gibt und wie sie diese nutzen können. So wird Ihnen die Sicherheit gegeben, dass sie Erklärungen so oft sie möchten aufrufen können, sollten sie einmal etwas unsicher in der Bedienung sein.

Die AmigoBox App ist entweder durch Touchscreen-Eingaben oder aber durch die haptische Interaktion mit Hilfe von Amigo-Karten, welche zuvor durch die AmigoApp konfiguriert wurden, nutzbar. Dabei wird eine Amigo-Karte, die einen NFC-Tag enthält, einfach an das NFC-fähige Tablet gehalten, und schon wird die gewünschte Aktion ausgeführt. Um den Senior:innen Sicherheit und Einfluss auf die Aktion zu geben, signalisiert ein 10-sekündiger Countdown das Erkennen einer Amigo-Karte mit der hinterlegten Funktion. Somit besteht immer die Möglichkeit die Aktion einer unabsichtlich gescannte Amigo-Karten abzubrechen. NFC-Tags können in vielen möglichen Formen eingesetzt werden. Zum Beispiel in Form einer Karte in Kreditkartengröße, eines Schlüsselanhängers oder eins Sticker, der an ein beliebiges Objekt geklebt werden kann.

Die AmigoApp

Die AmigoApp wird von Angehörigen genutzt, die schon Erfahrung mit der Bedienung von Smartphones haben und mit einer bestimmten CenterPerson digital kommunizieren möchten. Sie ist in ihren Funktionen ähnlich zu herkömmlichen Kommunikations-Apps und ermöglicht eine schnelle und spontane Kommunikation sowie das Bereitstellen von Medien. Zudem wird sie für die Administration der AmigoBox und die Erstellung von Amigo-Karten genutzt.

Innerhalb der App sind ein Dashboard mit den wichtigsten Funktionen als Schnellzugriff, die Medienverwaltung, die Familiengruppe sowie der Kommunikationsverlauf durch eine Bottom-Navigation immer griffbereit.

Wie geht es weiter nach der netidee-Förderung?

Das Projekt AMIGO ist noch lange nicht abgeschlossen. Aktuell gibt es Prototypen der AmigoApp und AmigoBox, diese sollen jedoch iterativ weiterentwickelt werden. Dazu gehört einerseits die Verbesserung des aktuellen Prototypen, als auch die Implementierung von neuen Funktionalitäten wie zum Beispiel eine Sprachsteuerung. Für das Frühjahr 2022 sind weitere User-Tests und gleichzeitig die Weiterentwicklung der Apps geplan. Auch die Vernetzung mit möglichen Kooperationspartnern steht ganz oben auf der Agenda.

An dieser Stelle bedanken wir OSSI Austria uns ganz herzlich bei der netidee für Förderung unseres Projekts AMIGO. Die netidee Förderung hat uns die großartige Möglichkeit gegeben, ein zielstrebiges Projekt anzustoßen, das Inklusion in der digitalen Welt einen Schritt weiterbringen soll. Mit Prototypen in der Tasche geht nun das Projekt AMIGO weiter und wir freuen uns schon sehr auf alles was kommt.

Tags:

amigo User Centered Design Android inclusion

Gusztav Ottrubay

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mobile Apps Android
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