Förderjahr 2023 / Stipendien Call #18 / ProjektID: 6727 / Projekt: Gutes Wohnen in Smart Homes.
Event-Struktur
Im Rahmen einer 3tägigen Veranstaltung wurde der interdisziplinäre Austausch zum Thema Smart Regulation ermöglicht. Organisiert von der Forschungsgruppe Sm-AI-R lud die Universität Graz PhD Studenten ein an einer eineinhalbtägigen Winter School teilzunehmen. Aus den Disziplinen Psychologie, Since and Technolgy Studies, Rechtswissenschaften, Ethik, Philosophie und AI and (Auto)Machin learning) konnten Papers zum Thema Smart Regulation: Adressing Digitization and AI from different perspectives eingereicht werden.
05.11. Ankunft
Am Mittwoch Nachmittag wurden wir vom Organisationsteam begrüßt. Dr. Stefan Thalmann von der Forschungsprogramm Sm-AI-R führte uns in das Thema ein. Es folgten ein interdisziplinärer Austausch in Plenum und in Kleingruppen. Den Abend ließen wir bei einem gemeinsamen Abendessen im „Ginko“ ausklingen.
06.11. Panel-Tag
Unter der Leitung von Dr. Christoph Durt (TU Munich) durften wir innerhalb unserer eigenen Disziplinen unsere Ansätze und Forschungsidee in einer Gruppe von 5 Personen vorstellen und diskutieren. David Jost, Jana E. Koch, Clemens Lauermann, Agnieszka Kochanowicz, Christoph Großschädl und ich diskutierten philosophische Konzepte und Fragestellung in Zusammenhang mit AI: angefangen bei der Digitalisierung der Arbeit, über digital ausgelebte Sexualität, Technikstress, Pflegerobotik bis hin zu Smart Homes.
07.11. Symposium
Auf dem anschließenden Symposium "Rethinking Regulation for Sociotechnical Futures", an dem alle Winter School Teilnehmer teilnehmen durften, fand ein erweitertet interdisziplinäre Austausch statt mit ForscherInnen und Unternehmen, die im Bereich AI tätig sind.
Resümee
Drei Tage interdisziplinärer Austausch über AI deren Risiken und Chancen, sowie den Vor- und Nachteilen von Regulierungen haben gezeigt, wie sehr wir noch am Anfang dieser Entwicklung stehen. Es hat auch gezeigt, wie wichtig der interdisziplinäre Austausch nicht nur innerhalb der Forschung, sondern ebenso mit den Umsetzern in der Praxis ist. Es gibt viele Herausforderungen zu bewältigen. Einige dieser Herausforderungen können im Vorfeld theoretisch angegangen werden, andere ergeben sich erst im Prozess. Für mich persönlich nehme ich mit, dass viele der Herausforderungen auch damit zu tun haben werden, ob und wie wir unserer (gesellschaftlichen) Narrative gestalten und umsetzen. Der Autor Sebastian Cleemann sprach in seiner Keynote von „rosa Elefanten“ namens Kapitalismus, den alle kennen aber viele ignorieren. Häufig scheitern Regulierungsmaßnahmen, so Cleemanns These, weil die „rosa Elefanten“ nicht berücksichtigt werden. Beispielsweise sollte smart regulation nicht das Profitmachen von Unternehmen unterbinden.
Für meine Arbeit konnte ich mitnehmen, dass in Bezug auf die Narrative wichtig ist zu verstehen, welche Bedeutung wir dem Wohnen zuschreiben. Ja nach dem ob diese Bedeutung in ihrer Essenz am menschlichen oder am technisch-funktionalen orientiert ist, wird sich das praktische Wohnen manifestieren.
Theres-Antonia Bock
Derzeit konzentriere ich mich auf meine Dissertation im Bereich Digitalisierung des Wohnens.
Als Innenarchitektin durfte ich in den letzten Jahren miterleben, wie die Digitalisierung immer mehr in den Standard Wohnbau Einzug hält. Smart Buildings und Smart Homes ermöglichen eine effizienteres Facility-Management. Aus ökonomischer Perspektive macht es daher Sinn diese Technik voranzutreiben. Wie sieht es allerdings mit anderen Bereichen aus, die diese Technik ebenfalls beeinfluss? Mit dem Einzug der smarten Technologien in den Pflegebereich und damit in das assistive Wohnen stellen sich grundlegende ethische Fragen. Im Zuge meines Philosophiestudiums und späteren Forschung beschäftigte ich mich immer mehr mit dem Zusammenhang zwischen Technik- Mensch und dem Wohnen und stellte mir immer mehr die Frage, wie die Digitalisierung des Wohnens unser Verständnis vom Wohnen verändern wird.
Wird es ein gutes Wohnen bzw. Leben sein, wenn wir in Zukunft mit unserem Wohnraum kommunizieren?
Wird es ein gutes Wohnen bzw. Leben sein, wenn unser Wohnraum eine auf uns zugeschnittenes Wohnklima schafft?
Wird es ein gutes Wohnen bzw. Leben sein, wenn uns unser Wohnraum vollautomatisch alle unsere Bedürfnisse stillt?
Wie würde uns das als Menschen verändern? Wären wir noch in der Lage selbst Entscheidungen zu treffen? Wären wir noch in der Lage selbst zu wissen, was uns gut tut? Wären wir noch in der Lage für uns Verantwortung zu übernehmen?