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Quality and consumption of user-generated content for academic learning purposes
User-generated Content im Studium? (03.12.2017)
Förderjahr 2017 / Stipendien Call #12 / ProjektID: 2419 / Projekt: Quality and consumption of user-generated content for academic learning purposes

In meinem ersten Beitrag möchte ich vorstellen, worum es in meiner Dissertation geht, und wie ich dazu gekommen bin:

Schon in meiner Studienzeit hat mich die Welt der Open Source- und Open Content-Bewegung fasziniert. Die Tatsache, dass viele Freiwillige gemeinsam Ergebnisse hervorbringen, die früher Unternehmen mit enormen Ressourcen vorbehalten waren, und diesen Output dann noch der Allgemeinheit zur Verfügung stellen, fand ich besonders spannend.

Wikipedia und Co

Wikipedia ist ein bekanntes Beispiel für die Bereitstellung von Open Content, der durch die freiwillige Mitarbeit vieler verschiedener Menschen geschaffen wird. Im Grunde kann jeder dazu beitragen und Änderungen an Artikeln vornehmen, die dann auch gleich online veröffentlicht werden (User-generated Content, UGC) – zumindest solange diese Artikel nicht für Änderungen gesperrt sind. In weiterer Folge sichtet die Wikipedia-Community die Beiträge und entscheidet, ob sie bestehen bleiben oder nicht. Dadurch ist die Enzyklopädie ständig in Bewegung. Da sich die Artikel in ihrer Qualität zum Teil stark voneinander unterscheiden, wurde diese Informationsquelle in der Vergangenheit jedoch immer wieder kritisiert.

Wikipedia-Startseite

Meine Zeit als Lehramtsstudentin hat mir gezeigt, dass Wikipedia aufgrund ihrer offenen Entwicklungsform bei vielen Lehrenden in der Schule und vor allem an der Universität nicht sehr beliebt ist und eher als unseriöse Quelle wahrgenommen wird. So gilt es zum Beispiel als No-Go, einen Wikipedia-Artikel in einer schriftlichen Ausarbeitung zu zitieren. Und das wird den jungen Leuten im Laufe ihres Studiums auch deutlich vermittelt. Zumindest ist das meine Erfahrung. Ich weiß aber auch, dass ich die Enzyklopädie selbst immer wieder einmal verwende. Dasselbe habe ich in meinem Umfeld beobachtet, und auch die Forschung bestätigt das. Gerade deshalb habe ich mich gefragt, was die Beweggründe dafür sind, Quellen heranzuziehen, von denen einem einerseits „abgeraten“ wird, und bei denen man andererseits oft gar nicht so genau weiß, von wem die Inhalte stammen.

Neben Wikipedia gibt es natürlich noch weitere zum Teil sehr praktische Plattformen und Anwendungen im Internet, die auf nutzergenerierten Inhalten aufbauen, und die man theoretisch auch zum Lernen verwenden kann. Beispiele dafür sind Foren, Frage-Antwort-Seiten wie Yahoo Answers oder gutefrage.net und YouTube, wenn es um Videos geht. Aber auch Blogs fallen in diesen Bereich. Sie erscheinen gerne weit oben in der Google-Ergebnisliste und sind einfach, schnell und ohne Einschränkungen zugänglich.

Was untersuche ich nun genau?

Basierend auf viel Lesearbeit und aus Gesprächen mit meinem Professor und meinen KollegInnen habe ich für meine Dissertation folgende Forschungsfragen abgeleitet:

  1. Welche Faktoren bestimmen die Absicht zur oder die tatsächliche Nutzung von UGC aus dem Internet, wie zum Beispiel Inhalte von Wikipedia oder YouTube?

  2. Welche Informationsquellen bevorzugen Studierende zur Lösung verschiedener akademischer Problemstellungen (traditionelle vs. UGC-basierte Quellen)?

  3. Welche Möglichkeiten nehmen Studierende durch die Verwendung von UGC für ihre Lernzwecke wahr und wie empfinden sie die Qualität der Inhalte auf den verschiedenen UGC-basierten Plattformen?

Die Fragen zeigen, dass man das Thema von verschiedenen Blickwinkeln aus betrachten kann. Das macht deshalb Sinn, weil die möglichen Beweggründe sehr vielseitig sind. Durch die Arbeit an meiner Dissertation will ich nun herausfinden, welche davon in Bezug auf die Nutzung von UGC wirklich zum Tragen kommen.

Wie?

Das verrate ich in meinen nachfolgenden Beiträgen. 😊

 

Corinna Raith

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Corinna Raith ist Doktorandin der Wirtschaftsinformatik am Institute for Information Management and Control der WU Wien. In ihrer Dissertation befasst sie sich mit der Verwendung von User-generated Content für universitäre Lernzwecke. Daneben ist sie als Frauen in die Technik-Botschafterin für den Verein Sprungbrett tätig.
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