Entstehungsweg der Problemliste
Durchführung der Experteninterviews (26.04.2018)
Förderjahr 2017 / Project Call #12 / ProjektID: 2390 / Projekt: SecPatt

Bevor wir auf die Interviews eingehen, hier eine kurze Zusammenfassung, was bisher passiert ist:

Ende Januar haben wir während eines internen Workshops nach einem Expertengespräch eine Mindmap erstellt. Das Endziel der Interviews war es ja, eine geordnete Liste an Problemen zu erstellen, die dann als Basis für die Patterns dienen können. Mit der so gewonnenen Mindmap versuchten wir, die Informationen aus dem Gespräch sinnvoll miteinander zu verbinden und diese bestenfalls schon in bestimmte Kategorien zu unterteilen. Die halbwegs geordneten und katholisierten Informationen verhalfen uns zu einer provisorischen Liste von Problemstatements, die es nun weiter auszubauen galt.

 

Experteninterviews vs Expertenworkshop

Um ein leeres Wasserglas zu füllen benötigt man natürlich Wasser. Und um eine Liste von Problemstatements zu erweitern benötigt man Wissen. Noch besser ist es natürlich, wenn dieses Wissen von Menschen stammt die sich mit der Materie befassen und sich somit bestens auskennen.

Im Blospost vom Januar sprachen wir von einem zweiten Expertenworkshop, jedoch entschieden wir uns nach einer interner Diskussion für Experteninterviews. Dies hatte vor Allem den Grund, dass ein solches Setting besseres Eingehen auf Details sowie Gewichtung der Aussagen nach persönlichem Hintergrund (Berufsumfeld, Erfahrung, etc.) besser ermöglicht als ein Gruppengespräch.

Wie aber muss so ein Interview aussehen, damit man an die gewünschten Informationen kommt?

Wir entschieden uns dafür, semi-strukturiert und mit Szenarien zu arbeiten, die einerseits den von uns gewünschten Rahmen vorgeben, andererseits den Interviewten genügend Freiraum geben, innerhalb dieser zu agieren. Der entsprechende Interviewleitfaden ist wie folgt aufgebaut:

 

Einleitende Fragen

Anfangs werden demographische Daten erhoben, unter anderem auch die Berufserfahrung in Jahren. Diese Information ist insofern wichtig, weil sie als Variable zur Gewichtung der inhaltlichen Statements verwendet werden kann.

Die einleitenden Fragen sind als nächstes dran. In diesen wird unter anderem abgefragt, was für die Interviewten die Begriffe „Security“ und „Privacy“ bedeuten. Wichtig war uns aber auch herauszufinden ob die Interviewten, die Begriffe „Usable Security“ sowie „Usable Privacy“ eine Bedeutung haben und was sie dazu sagen können.

Daraufhin fragen wir in diesen Interviews nach den Top 3 Problemen im Internet. Dies jeweils bezogen auf Privacy sowie Security. Diese Fragen hatten den Zweck, die Interviewten auf die Thematik hinzuführen und dabei gleichzeitig erste Unterschiede oder Gemeinsamkeiten hinsichtlich Verständnis von privacy und security sowie dem entsprechenden Arbeitsumfeld zu erlangen.

 

Szenarien

Im nächsten Schritt wurden die Interviewten darum gebeten sich in 3 Szenarien hineinzudenken um daraufhin Feedback zu möglichen Problemen oder Risiken zu geben.

Das erste Szenario beschrieb das einfache Aufsetzen eines Blogs, das zweite das Aufsetzen einer eigenen Webpräsenz und Szenario drei befasste sich mit dem Aufsetzen eines Webshop für ein Kleinunternehmen. Diese Szenarien wurden nach den mit ihnen verbundenen Risiken erstellt: von niedrig (privat, eigene Daten) über mittel (privat, eigene Daten und nonkommerzielle Daten Dritter) bis hoch (kommerziell, eigene Daten und Daten Dritter).

Nach jedem Szenario wurde erfragt, ob die Realisierung der jeweils gefragten Ziele, zu Problemen im Bereichen der Privatsphäre als auch Sicherheit führen könnten. Natürlich war es den Interviewten Personen möglich auch frei heraus Anmerkungen zu machen oder Bedenken zu äußern, sowie auch vom Thema abzuschweifen, da dies, sofern es vom Interviewleiter in Maßen gehalten wird, dem Gesprächsfluss förderlich ist und auch dieses Feedback wichtig sein kann, um die Problemstatements zu erweitern.

Geschlossen wurde das Interview mit zwei weiteren Top-3 Fragen zu den größten Problemen hinsichtlich privacy und security, jedoch hinsichtlich der gerade durchgegangenen Szenarien. Dies erlaubt es den Interviewten nicht nur, zu reflektieren und gegebenenfalls zuvor entfallene Informationen hinzuzufügen, sondern es gab uns auch die erste Priorisierungsbasis für die resultierende Problemliste.

 

Auswertung

Nachdem alle Interviews zur Kollektivierung der Problemstatements geführt wurden, begannen wir, die Informationen aus den Interviews zu entnehmen und in die vorhandene provisorische Problemliste einzupflegen. Die Problemliste Wuchs auf beachtliche 50 an, die es nun in einem weiteren Schritt zu priorisieren gilt.

Tags:

Interview, Security, Privacy
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