Kind versteckt sich unter Polstern
Welche Kettenbriefe im Umlauf sind
Von lieb über betrügerisch zu bedrohlich (13.02.2018)
Förderjahr 2017 / Project Call #12 / ProjektID: 2230 / Projekt: Safer Internet-Bot

Saferinternet.at beobachtet seit einem Jahr genauer, welche Kettenbriefe unter Volksschulkindern kursieren. Dabei kristalliert sich heraus: es gibt unterschiedliche Kategorien an diesen Nachrichten. Allerdings: Manche verfolgen böse Absichten!

Kettenbriefe gab es schon immer, aber mit Social Media hat sich verändert, wie schnell sie sich verbreiten und wen sie erreichen. Derzeit sind es vor Kinder im Volksschulalter, die in Saferinternet.at-Workshops davon berichten. Manche erzähle davon, dass sie aufgrund von gruseligen und bedrohlichen Kettenbriefen Angst haben. Vor Rund einem Jahr wurde deshalb das "Kettenbrief-Telefon" lanciert. Für Kinder können empfangene Kettenbriefe rund um die Uhr an eine Telefonnummer weiterleiten. Saferinternet.at beantworten die Fragen der Kinder und nimmt Kindern die Angst vor möglichen Konsequenzen. Die Fälle werden seitdem dokumentiert und in die Aufklärungsarbeit mit eingebunden.

Vielen Erwachsenen fällt es schwer zu verstehen, worum es beim Phänomen "Kettenbriefe auf WhatsApp" genau geht. Im Folgenden haben wir deshalb die wichtigsten Kategorien zusammengefasst.

Der Klassiker: Die Warnung vor Gefahren

Diese Kettenbriefe drohen mit Konsequenzen, wenn sie nicht weitergeschickt werden. Manchmal wird mit einer bösen Person oder einer Krankheit gedroht, manchmal geht es auch um angebliche Spendenaufrufe (z.B. Plasmaspenden), Warnungen vor Viren oder anderer Schadsoftware.

Foto eines Kettenbriefs am Smartphone.

Die Empörung: Zwischen Gerücht und Hass Posting

Immer wieder tauchen Kettenbriefe auf, die Gerüchte über Personen oder Gruppen in der Gesellschaft nehmen und Vorurteile, Gerüchte oder Hass verbreiten wollen.

Die Eventorganisation: „Am 23.9 ziehen alle pinke Oberteile an!“

Gerade unter Jüngeren sind sie beliebt: Kettenbriefe, die zu witzigen Aktionen und Events aufrufen.

Der Angstmacher: Von Angst bis hin zur Panik

Diese Kettenbriefe haben das Team von Saferinternet.at auf den Plan gerufen: sie zielen darauf ab Angst zu machen. Dabei wird mit dem Tod einer nahestehenden Person gedroht, manchmal geht es auch um den eigenen Tod oder ein Monster. Es sind Memes, Texte, aber auch Video- und Audionachrichten. Der Saferinternet-Bot soll erlauben möglichst zeitnah Kindern, die verunsichert sind, ihre Angst zu nehmen.

Screenshot eines angstmachenden Kettenbriefs in Videoform

Der Klick-Köder: Clickbaiting – Der Drang draufzuklicken

Es sind Kettenbriefe, die mit reißerischen Inhalte, die Leser/innen dazu ködern wollen auf Links zu klicken. Nach dem Klicken wird schnell klar, dass es die versprochenen Inhalte gar nicht gibt – oft fängt man sich damit Schadsoftware ein. Dies Sensationsnachricht fungiert also als „Köder“ zum Draufklicken. Derzeit ist es eine angebliche Aktion von Adidas. Dabei wird der Name der Firma missbräuchlicherweise dazu genutzt, um persönliche Daten von jenen zu sammeln, die auf den Trick hereinfallen.

Der Sozialbarometer: „Du bist nur beliebt, wenn du viele Herzchen bekommst“

Es sind Kettenbriefe, die auch viele Erwachsene von ihrer eigenen Jugend und Kindheit kennen. Um zu zeigen, wie schön oder beliebt man ist, soll ein Kettenbrief an möglichst viele weitergeschickt werden. Diese Kettenbriefe funktionieren gut, weil viele einen sozialen Druck verspüren mitzumachen. Manchmal sind es auch Kettenbriefe mit religiösen Inhalten bzw. Bezug zu Gott. Kettenbrief als Sozialbarometer

Der Gebühren-Schreck: Erhöhung der Gebühren/Löschung des Accounts bei WhatsApp

Immer wieder tauchen Kettenbriefe auf, die vor steigenden WhatsApp-Gebühren oder der Löschung des WhatsApp-Kontos warnen.

 

Weiterführende Links:

Saferinternet.at: Kettenbriefe in WhatsApp: Lieb, betrügerisch oder doch bedrohlich?

 

Credits:

  • Header: CC0 (Pixabay)
  • Im Text: CC0 (Saferinternet.at)

Louise Beltzung

Profile picture for user beltzung@oiat.at
Credit: Jacqueline Godany
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